Chronische Prostatitis

Die Prostata, auch Vorste herdrüse bezeichnet besteht aus 30-50 Drüsen, glatten Muskelfasern und Bindegewebe. Sie ist beim Erwachsenen etwa kastaniengroß.

Die relativ "zentrale" Lage der Prostata im Becken erklärt, warum ein Prostata sch merz häufig als "tief" und "dumpf" charakterisiert wird.

Die häufigste Prostataerkrankung ist eine gutartige Vergrößerung der Vorste herdrüse, die häufigste Ursache für Beschwerden beim Wasserlassen. Hauptsächliche sind Männer um das 50. Lebensjahr betroffen.

Schon an dieser Stelle sei ausgeführt, dass auch bei „harmlosen“ Beschwerden beim Wasserlassen unbedingt ein Urologe aufgesucht werden sollte, damit schwerwiegendere Erkrankungen nicht übersehen werden.

Die zwei häufigsten Ursachen für einen Prostata sch merz sindChronische Entzündung der Prostata

Krebserkrankungen (hauptsächlich Prostata karzinom) und akute (= heftige u. rasch einsetzende) oder chronische Prostatitis (= länger anhaltende Entzündung der Prostata)

Schmerztherapeutisch relevant ist die chronische Prostatitis. Akute Entzündungen und natürlich auch Krebserkrankungen gehören unbedingt in die Hand eines erfahrenen Urologen.

Häufige Symptome (= Krankheitszeichen) einer chronische n Prostatitis:

  • Schmerz in der Penis -, Hoden-, Damm-, Anal-, Leisten- oder auch Lendenregion
  • Schmerz beim Wasserlassen (Strangurie, Algurie)
  • Häufiger Harndrang (Pollakisurie) mit / bei Harnabflußstörungen
  • Schmerzen bei und insbesondere nach Ejakulation
  • Eine Prostatitis (auch die chronische) kann in 2 Formen auftreten:

Durch Bakterien verursacht (am häufigsten) und abakteriell (= nicht durch Bakterien hervorgerufen).

Bei einer bakteriellen Prostatitis kommen Antibiotika zum Einsatz kommen. Vorübergehend, bis zum Abklingen der Entzündung auch entzündung shemmende Schmerzmittel.

Nicht selten verbleiben trotz einer kausalen (=auf die Ursache gerichteten) fachärztlichen Behandlung aber weiterhin eine Prostatitis (chronische), so daß dann Maßnahmen im Rahmen der speziellen Schmerztherapie gefragt sind.

Sehr hilfreich sind bei einer chronische n Prostatitis engmaschige Kaudalblockaden. Darunter versteht man epidurale (= rückenmarknahe) Betäubungen durch eine kleine Öffnung im Kreuzbein hindurch. Dabei kommt es im Becken- und damit auch Prostatabereich neben der erwünschten Schmerzlinderung zu einer enormen Durchblutungssteigerung wie sie sonst mit keinem Medikament erreicht werden kann. Unter optimierten Durchblutungsverhältnissen heilen alle Entzündungen sicher ab, aus diesem Grunde ist eine solche Behandlung bei einer Prostatitis auch kurativ (=heilend).

Es reicht aber nicht aus diese Blockade nur ab und zu durchzuführen, sondern es muss eine gehäufte Abfolge erfolgen, so z. B. 1-2x tgl. über 10 Tage, was allerdings einen stationären Aufenthalt voraussetzt.

Der Kaudalblock hat gegenüber dem lumbalen Epiduralblock (= rückenmarknahe Betäubung in Höhe der Le nden) den Vorteil, dass das methodische Risiko deutlich geringer ist, auch weil eine geringere Dosierung benötigt wird, in der Regel reichen 5-8 ml z. B. Bupivacain (= ein lang wirkendes örtliches Betäubungsmittel) 0,125-0,15 % aus. Zur kontinuierlichen Blockade mit Katheter* ist allerdings die lumbale epidurale Blockade (= rückenmarknahe Betäubung in Lendenwirbelbereich) wegen des geringeren Risikos einer Entzündung bzw. Infektion (= Eindringen von Mikroorganismen wie z.B. Bakterien) vorzuziehen.